Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 30.11.2023

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Nachrichtenarchiv La Palma
Casamartin 30.11.2023


Donnerstag 30.11.2023 18:00 Uhr - El Paso


El Niño, Klimawandel oder einfach nur Scheißwetter am läufigen Band?
Ups, he did it again


Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da waren 4 Hitzewellen im Jahr völlig normal. - Also könnte man dieses Jahr 2023 auch in die Normalität entlassen, wäre da nicht eine kleine, aber interessante wie brutale Randnotiz. - Eine „Hitzewelle“ hier auf La Palma bedeutete bislang: Drei Tage Hitze, einen dazu für´s Kommen und einen um wieder abzuklingen. - Noch unter Wochenfrist war die Angelegenheit erledigt und jeder, der in einem alten Haus mit dicken Mauern wohnte, bei dem kroch die Hitze erst in die Bude, wenn diese bereits wieder vorbei war. Dieses Jahr nun wackelt an unserer atlantischen Selbstverständlichkeit genau so, wie an den Grenzen der Leidensfähigkeit unserer Flora und Fauna. - Dabei hat das Jahr gar nicht so verkehrt angefangen. - Ein langer Winter, ein kurzes Frühjahr mit angenehmen Temperaturen und bis Ende Juli konnten wir die Unruhe der Menschen im Rest der Welt gar nicht verstehen, was die immer vom heißesten Jahr der Geschichte faselten. - Dann kam der August, mit einem kompletten Monat grober Hitze, welche auf unserer Höhe mit zwei Tagen hintereinander über 44 Grad gipfelte und die Nacht dazwischen knapp, aber wirklich knapp, unter die 40 Grad gerutscht war. - Ansonsten, kaum ein Tag unter deutlichen 30 Grad und keine Nacht ohne den Zusatz „tropisch“ zu nennen. - Nicht nur wir waren allesamt überwältigt von so viel Hitze, und vor allem derart andauernd, auch die Wettervorhersagen brachten diese derben Kapriolen nur verzögert zum Ausdruck. - Die Modellrechnungen für unsere Breiten lassen es einfach nicht wirklich zu, dass so lange unser Azorenhoch keine Frischluft auf die Inseln weht, wo es doch Jahrhunderte lang geklappt hat. - Der September kam dann wieder lau daher, fast waren wir schon bereit, den August als Streich der Geschichte abzutun, bis dann im Oktober nun drei Wochen Hitze unseren Alltag bestimmten. - Auch wieder ohne Ansage. Zunächst war ein, für uns eben, normales Hitzewellchen von ein paar Tagen prophezeit. - Das ging bis fast November, dann wieder ein paar Tage „Flanellwetter“, wie meine Frau zu sagen pflegt, wenn der komische ältere Herr im Haus seine Holzfällerhemden über die Schultern wirft. - Aber nur ein paar Tage, es ist jetzt schon wieder zu heiß und zwar deutlich, auch wenn, wie im Oktober bereits keine 40, aber 30 Grad tagsüber die Runde machen.

Muss ich erwähnen, dass es viel zu wenig geregnet hat in diesem Jahr? - Auf jeden Fall bei uns im Westen. Im Nordosten der Insel ist bereits sehr viel Niederschlag gefallen, wobei dort leider nicht alles Wasser aufgefangen werden kann. - Aber das dient auch der ganzen Insel, so spricht man noch nicht wieder von einer bevorstehenden Dürre. - Aber die Laune bei allen, deren Aus- und Einkommen irgendwie mit dem Wetter und den Temperaturen zu tun hat, die hat sich, auf jeden Fall nach diesem Sommer, deutlich verändert. - Sollten nun diese Hitzeperioden im Sommer so anhalten, weil der Klimawandel einfach inzwischen auch auf den Kanaren so deutlich eingefallen ist, dann wird sich einiges in der Landwirtschaft verändern müssen. - Die Bananen an sich kommen ganz gut durch die Hitze, neigen aber dazu schneller reifen zu wollen und sind natürlich bei den Temperaturen auch viel durstiger als sonst. - Die Avocados, unser feuchter Traum vom schnellen Geld, die kommen mit der Hitze überhaupt nicht gut klar und sollte man die Möglichkeit haben, diese dennoch mit sehr viel Gießen durch die Hitze zu bekommen, dann könnte man diese Kultur bereits als Wasserpflanzen betiteln. - Die häusliche Landwirtschaft und der Gemüseanbau leiden ganz brutal unter der Hitze, wobei viele Bauern sowieso im Sommer nichts anbauen und diese Monate dazu nutzen, der Scholle eine Auszeit zu gönnen. - Profigemüsler, oder so Verrückte wie ich, die das ganze Jahr die Hacke klingen lassen, die haben dann den Salat eher klein und blühend als knackig und frisch und wenn die Paprika und die Tomaten im August am Strauch erst weiß, und dann schwarz werden, dann braucht man im Sommer eigentlich wirklich nicht mehr die Harke in die Hände zu nehmen.

Natürlich werden wir noch ein paar Jahre abwarten, bevor wir aus Panik die Guataca in die Bananen schleudern, aber irgendwie haben wir das doch schon mal gehört: - Die Großwetterlagen ändern sich langsamer, die Konstrukte auf dem Nordatlantik sind statischer und wollen einfach nicht, meist nach Osten hin abziehen und so bleiben Wettersituationen deutlich länger anhaltend bestehen. - Zumindest hat das mit den Hitzeperioden so geklappt und nun könnte man ja hoffen, dass auch ein Tief einfach mal länger als eine ganze Woche über den Kanaren den raren Saft auf die Inseln regnen lässt. - Aber auch hier versagen die Wettermodelle wieder, denn aller angesagter Regen, der verschwindet nicht nur virtuell in den Vorhersagen nach ein paar Tagen feuchter Wünsche, sondern kommt auch praktisch nicht mal in unsere Nähe. - Jetzt, Ende des Monats ist unser geliebter, wie unverzichtbarer Nordost-Passat zurück und das Wetter gaukelt uns vor, niemals von der Rolle gewesen zu sein. - Es regnet inzwischen sogar spürbar, also alles wieder halb so wild?

Muss ja auch nicht schlecht sein, wenn es uns gelingt, aus wenig Tourismus dennoch spürbare Rendite zu erwirtschaften. Das wäre auch allemal besser, als über Maßnahmen gegen „Overturism“ nachzudenken. - Gut, davon sind wir weit entfernt, allerdings schmerzt es manchmal deutlich, wie unsensibel und wenig zukunftsorientiert bei uns touristisches Fortkommen dargestellt wird. Man könnte fast meinen, die FDP wäre auch hier mit am Schmurucheln, und Wachstum als von Gott, oder den Aminosäuren gegeben als Grundlage jeglichen Handels zu betrachten. - Dabei wird die größte Aufgabe der „Westlichen Welt“ in den kommenden paar Jahrzehnten darin bestehen, Wirtschaftsmodelle zu entwickeln, die nicht wachstumsabhängig sind… Da sehen wir die Resultate grenzenlosen Massentourismus mit prekären Gehältern gleich hinter unserem Horizont, aber alles was uns für das Inselchen dazu einfällt, sind mehr Hotels und Golfplätze. - Und schon wieder drängt sich da ein Vergleich mit der FDP auf. Da fliegt uns das Klima um die Ohren, aber weiter darf ohne Tempolimit über die Autobahnen gejagt werden und Dienstwagen wie PS-Monster gelten weiter als unantastbar. Gerade so, als wären die Jungs und Mädels von den Helmholtz Instituten oder anderer seriöser Forschungseinrichtungen ideologische Spinner. - Manchmal weiß ich nicht, was schlimmer ist: Sich auf die Straße zu kleben, oder an unmenschliche Ideologien? - Auch wenn nicht alles was „Oxfam“ veröffentlicht zu einhundert Prozent als Wahrheit Donnerhall genießen sollte, so kann doch sicherlich keiner mehr behaupten, das was die FDP da verzapft, hätte irgendwie noch ethisch belastbare Züge an sich. Allerdings darf ich, aus palmerischer Sicht, hier dann doch so mancher Aussage der kapitalen Bruderschaft wieder recht geben: Der Markt wird es schon regeln!

Auch das willfährige Heer empathieloser Steigbügelhalter der pseudopolitischen Nomenklatur hier auf dem Eiland wird wirtschaftliche Bedenken bei möglichen Investoren nicht malvasiatrunken so weit vernebeln können, dass lieber auf La Palma, statt in bereits etablierten Destinationen investiert wird. - Ich hatte es ja öfter schon gesagt, wir haben für solche Fälle ja die Coalición Canaria deren Motto wiederum lautet: Wir finden schon jemanden, der das bezahlt, was wir euch versprechen. - Immerhin ist man in Sachen Personal stramm solidarisch: Nachdem Beatriz Páez vor gut einem Jahrzehnt bereits als Tourismusrätin für La Palma ihren Limitationen gut bezahlten Ausdruck verleihen durfte, reaktiviert man dieses Wissen jetzt mit dem, neu geschaffenen Posten: Inseldirektorin für Tourismus. - Das ist etwa so, als würde man Andi Scheuer zum Bundessekretär für Mautangelegenheiten machen. - Den Posten gibt es doch gar nicht wollen Sie mich jetzt ermahnen! - Den Posten Inseldirektorin für Tourismus gab es bislang auch noch nicht und warten Sie mal ab, wenn Söder erst neue Titel erfindet...

Unpolitisch geht es leider immer noch nicht weiter, denn auch das andere Thema mit Explosionscharakter, das mögliche Asphaltwerk im „Riachuelo“ oberhalb El Pasos, ist leidlich verseucht. - Nicht nur das Thema, auch die Umgebung um den Steinbruch des Anstoßes, denn dort wird nicht nur Kies und Sand abgebaut, sondern auch mit Müll vermischter Bauschutt abgeladen. - Ich muss jetzt mal ein bisschen ausholen, sonst können nur Insider noch die Gemengelage verstehen. - Wem das zu lange dauert, oder eh lieber Bilderbücher guckt, der sollte jetzt spätestens wegklicken. - Der größte Steinbruchbetrieb auf La Palma befindet sich seit, ich glaube bereits seit Jahrhunderten, oberhalb El Pasos, etwa dort, wo jetzt immer noch Kies abgebaut wird. - Die großen Löcher in der Umgebung zeugen davon, sind nicht etwa Krater, sondern von Menschenhand und Maschine ausgehoben. - Ich glaube sogar behaupten zu können, kein einziges Haus im Aridanetal wurde ohne Baustoff aus dem „Riachuelo“ erstellt. - Früher in wilder Form, ohne Regeln aber mit Profit, dann seit etwa 40 Jahren in jetziger Form. Vor gut 15 Jahren nun hat man nun neu verhandelt und glaubte dabei, die wunderbarste Reglung im Sinne aller, auch des Gemeinwohls, gefunden zu haben. - Die Firma, welche heute auch den Steinbruch noch betreibt, die wurde extra neu gegründet und erhielt sogar eine echte Lizenz um Baumaterial zu schürfen. - Eigentlich ging das dort gar nicht, aber man handelte eben aus, dass im Gegenzug dort und im gleichen Maße die alten Löcher wieder gestopft werden, die man früher gebuddelt hatte. - Vorne gräbt man Kies aus, hinten verfüllt man mit Bauschutt, übrig bleiben soll: Eine wunderbare Geschichte zum Wohle aller und aus ehemaligen Kiesgruben werden erneut Naturräume. - Für 15 Jahre galt die damalige Genehmigung und als gutes Zeichen pflanzte man seinerzeit gleich mal fast 100 Maulbeerbäume auf einer bereits verfüllten Fläche. - Diese Bäume kann man heute auch noch bewundern, allerdings vertrocknen die meisten „Morales“ bereits, da sich niemand mehr darum kümmert. - Was weiter eben nicht geschah, ist das Verfüllen der Kiesgruben im gleichen Maße, wie der Abbau von Material. - Und was noch schlimmer ist, der Bauschutt, welcher zum Auffüllen tatsächlich angefahren wird, der wird unkontrolliert entgegengenommen und abgekippt. - Im Gegenteil, man bezahlt dafür den Abraum weg zu kippen und da niemand überwacht, was denn da vom LKW fällt. So findet man ganz unschöne Dinge dort, wo eigentlich nur sauberer Bauschutt liegen sollte. - Es gibt genügend fotografische Dokumente welche das beweisen, schnell noch fest gehalten, bevor der Betreiber Erdreich darüber schieben kann. - Diese Bilder sind zusammen mit Anzeigen längst dem Gericht in Santa Cruz übergeben worden und interessant dabei ist: Nicht nur der Betreiber ist angezeigt worden, sondern auch das Personal, welches den Betrieb der Anlage wohl nicht überwacht hat. - Hier allerdings gibt es Defizite auch in der Darstellung, man weiß es nicht so genau, wer denn eigentlich alles dafür verantwortlich ist, die Einhaltung der Betriebsgenehmigung und deren Auflagen zu überwachen.

Inzwischen ist die Lizenz abgelaufen, allerdings sieht der Betreiber die Dinge anders. Er meint, die ausgemachten Kubikmeter an Material seien noch nicht erschöpft worden und erst wenn das erreicht werde, dann erlösche die Lizenz. - Die Bürgerplattform sieht das wieder anders herum und belastet den Betreiber mit der Aussage, man hätte bereits 40 Meter tief gegraben anstatt der erlaubten 25 Meter. - Weiter geht es um ein Grundstück, die so genannte „Finca de Roberto“, gemeindeeigen, auf dem allerdings die Einfahrt, ein Teil der Gerätschaft und auch das Bürogebäude des Betreibers stehen. - Für dieses Grundstück solle doch die Gemeinde den Mietvertrag einfach nicht verlängern, dann hätte man bereits viel erreicht und dem Betreiber zumindest schon mal die Gelbe Karte gezeigt. - Die Gemeinde wäre dazu auch bereit, so wie man sich generell vor Publikum dazu bekannte, dass man der Firma dort den Betrieb nicht weiter genehmigen will. - Aber man müsse zunächst prüfen, ob dadurch Schadensersatzansprüche seitens des Betreibers gegen die Gemeinde möglich werden und dabei zeigte eine, sehr überfordert wirkende Gemeindejuristin, deutliche Vorbehalte. - Das alles geschah auf der Versammlung der Bürgerplattform gegen das mögliche Asphaltwerk im Riachuelo am 9. November in der Casa de la Cultura in El Paso. - Vom Asphaltwerk selbst war überhaupt keine Rede mehr, diese Bedrohung ist auch noch zu papierlastig um bereits juristisch angegangen zu werden. - Darüber hinaus konzentriert man sich sowieso eher in die Richtung einer kompletten Schließung des Steinbruchs dort am Eingang des Nationalparks. - Auffällig beim Treffen der Bürgerplattform am 9. November war auch, dass der Bürgermeister Eloy Martín zwar anwesend war, allerdings sein Kollege Omar Hernández, der als Rat für Umwelt die ganze Schelte einstecken musste, zu keinem Zeitpunkt zur Seite sprang. - Ob das abgesprochen war, oder einfach nur feige, das kann ich natürlich als nur zuhörender Beobachter nicht konkretisieren. - Auch hören wir ein paar Tage nach der Veröffentlichung der Forderungen der Bürgerplattform in der Presse, der Inselpräsident sei nicht „amused“, angesichts der erhobenen Vorwürfe in Sachen mangelnder Kontrolle des Betriebs des Steinbruchs. - Klar, fallen doch 8 Jahre dieses unkontrollierten Betriebes in seine Zeit als Bürgermeister El Pasos und schließlich ist die Anzeige bereits vor Gericht. - Warum dort am Nationalpark denn überhaupt ein Asphaltwerk hin soll, das ist einfach zu beantworten. - Man will doch in den kommenden, oder noch nicht so bald kommenden Jahren, die als Umgehungsstraße El Pasos seit an die 30 Jahren bereits geplante Autobahn errichten. - Dann hätte man ein nahes Asphaltwerk, die Zuschlagstoffe gleich nebenan und könnte so richtig gut, reichlich und vor allem effektiv Geld verdienen. - Allerdings füge ich in meiner bescheidenen juristischen Kenntnis hinzu: Nach allem, was ich über die Errichtung und den Betrieb eines Asphaltwerkes während der Zeit des Kampfes gegen die beiden Anlagen im Industriegebiet Los Llanos´ gelernt habe, kann dort im Riachuelo kein solches Asphaltwerk genehmigt werden. - Es bleibt aber spannend, insbesondere ob das Rathaus El Paso mit seinen Zusagen auch Schritt hält, dem Betreiber der Kiesgrube das Leben so schwer zu machen, dass der von weiteren Investitionen absieht. - Auch bleibt es interessant, ob denn das Gericht in Santa Cruz mal Handlungsbedarf sieht, denn auf den eingereichten Fotos zur Anzeige kann man deutlich erkennen, dass es sich dort oben nahe des Nationalparks eher um eine wilde Müllkippe handelt, als um eine Renaturierung mit kontrolliertem Bauschutt. - So gibt es ein Photo, auch eingereicht zu den Akten, auf dem man eine „uralita“ (Eternit) Platte erkennen kann. - Sollte das eine ältere Version des Baustoffes sein, dann ist diese mit Asbest verseucht und man bewegt sich dann bereits im Rahmen eines schweren Umweltdelikts. - Zumindest sollte man doch meinen, das Gericht würde mal jemanden vorbei schicken um zumindest festzustellen, wie scharf denn die Müllbombe dort oben am Nationalpark eigentlich ist. - Aber vielleicht geht es denen wie der Bürgerplattform selbst, man weiß es nicht so recht, wen man denn dort zum kontrollieren hinschicken soll. - Gut für alle Schreiberlinge, diese Polemik wird nachhaltiges Material liefern.

Auch eher nachhaltigen Charakter erfährt inzwischen die Wohnungsnot, auch der Insel, besonders im Aridanetal. - Das hat hauptsächlich was mit dem Vulkan, aber auch der generellen Teuerung europaweit in Sachen Bauen, bei den Immobilien allgemein und den Mieten insbesondere zu tun. - Vielleicht auch ein bisschen der Umstand, dass man inzwischen mit geringem bürokratischen Aufwand seine Wohnimmobilie in ein Ferienquartier verwandeln kann. - Hierüber wird trefflich aber meist unsachlich gestritten, denn gerade Häuser von ausländischen Eigentümern oder Menschen, die auf anderen Inseln wohnen, die waren nie auf dem normalen Wohnungsmarkt, auch wenn sie vielleicht nur ein paar Monate im Jahr genutzt werden. So müssen wir wohl, die sicher notwendige Diskussion hierüber auf La Palma differenziert betrachten und nicht mit der vergleichen, welche in städtischen Ballungsgebieten und Wohnsiedlungen rund um touristische Regionen auf den großen Inseln sattfinden muss. - Die neue Regierung der Autonomen Kanarischen Regierung hat auch bereits Änderungen in Sachen „Vv“ (Viviendas vacacionales) angekündigt, aber wie (fast) immer mit möglichen Ausnahmen versehen, für die, als „Islas Verdes“ bezeichneten, kleinen Inseln wie El Hierro, La Gomera und natürlich auch La Palma. - In der ganzen Diskussion kommt dabei nun wieder ein interessanter wie verstörender Umstand in den Focus, der äußerst große Leerstand bei Wohnimmobilien auf den Kanaren allgemein. - Und im besonderen auch wieder auf den kleinen Inseln und das greift tabellarisch aufgearbeitet das Blatt „El Time“ auf. Glänzt man sonst mit braver Berichterstattung als Hausblatt der Coalición Canaria, kommt immer mal wieder eine solche Fleißarbeit in das triste Abdrucken von gefälligen Presseerklärungen und so lohnt es sich dennoch immer mal wieder, auch dieses Blatt aufzuschlagen. - So berichtet man, nach verlässlichen Quellen aus dem statistischen Amt, auf La Palma seien 26% der bewohnbaren Immobilien im Leerstand. - Das sind immerhin über 12.000 Wohneinheiten. - Ermittelt hat man diese Zahl anhand des Stromverbrauches, oder besser gesagt, „Nichtverbrauches“ und sowieso, welches Gebäude erst überhaupt nichts ans öffentliche Stromnetz angeschlossen ist. - Die Zahlen werden schon stimmen, jeder hier weiß das auch und ich erinnere mich noch sehr gut, als ich jahrelang für die Partei im Wahlkampf durch die gesamte Gemeinde El Paso getippelt bin und dabei auch immer auf extrem viele, augenscheinlich unbewohnte Häuser gestoßen bin.

Logische „Tabellenführer“ dabei sind die ländlichen Räume und geringeren Leerstand gibt es in den dichter besiedelten Räumen. - So finden wir, zum Beispiel 48% Leerstand in Garafía und „nur“ 17% in Los Llanos. - In echten Zahlen sieht das allerdings dann auch wieder anders aus, denn in Los Llanos stehen 1.945 Immobilien leer, in Garafía dagegen 794. - Insgesamt heißt es, auf La Palma gäbe es 46.000 Wohnimmobilien (Einheiten), ziehen wir davon die 12.000 leeren ab, dann bleiben noch 34.000 bewohnte Häuser. Gehen wir dann mal davon aus, dass an die 65.000 Menschen ständig auf der Insel leben, (also nicht die 82.000 die hier gemeldet sind) dann hocken, essen, trinken, schlafen und leben pro Wohneinheit hier 2 Personen unter einem Dach. - Das kommt nach einfacher Beobachtung ganz gut hin und man hätte, dann immer noch einen Puffer für weitere 24.000 Menschen, für die bereits Häuser da wären. - So zumindest die reinen Zahlen, allerdings laufen die Dinge ja im richtigen Leben meist nicht so, wie es die reine Statistik lehrt und sowieso anders als geplant. - Wie man nun diese vielen Häuser wieder mit Leben füllt, und damit natürlich auch den Druck aus dem Markt für Mietobjekte nimmt, das ist eine größere Aufgabe, welche wohl nicht in einer Legislaturperiode zu bewerkstelligen ist. - Im Gegenteil, nach dem statistischen Institut wächst die Zahl der leer stehenden Wohnimmobilien auf La Palma und den ganzen Kanaren weiterhin deutlich an. - Als gelernter Kommunist und Hobbyökonom fallen mir dazu natürlich sofort wieder alte Schlagworte und kämpferische Parolen ein, aber nach den hiesigen Gesetzen könnte man in diese Richtung lediglich über Notstandsgesetze arbeiten. - Das kommt natürlich nicht in Frage, ein echter Notstand wird daraus nicht gebacken werden können, nachdem ja die Regierung auch in Sachen Covid in mehreren Fällen den ausgerufenen Notstand von einigen Gerichten robust um die Masken geworfen bekam.

Die Lage auf dem Immobiliensektor bleibt also angespannt, besonders für diejenigen, welche auf Mietobjekte angewiesen sind. - Puerto Naos und La Bombilla sind ja weiterhin unter Embargo und noch zeichnet sich kein Ende dieser Situation ab. - Dabei ist die Schlagzeile um plötzlich entdecktes CO, also Kohlenmonoxid, nicht so überraschend, wie es die Presse darstellt. - Auch dieses Gas ist Begleiter einer vulkanischen Eruption, man hat sich wohl einfach bislang komplett auf CO2 als Hauptindikator eingeschossen und die meisten anderen Gase dabei außer großer Acht gelassen. - Allerdings meint man ein bisschen weitergekommen zu sein bei der Frage, warum denn gerade dort unten rund um „Puerto Pripjat“ solch hohe Gasemissionen gemessen werden, höhere sogar, als im näheren Umfeld des immer noch qualmenden Kraters Caveza de Vaca, - So berichten Wissenschaftler des „IGEO-CSIC“ (Instituto de Geociencias) von möglichen drei Versuchen des Magma unter der Insel, sich eruptive Erleichterung über die Oberfläche zu schaffen. - Noch vor dem, dann geglückten Versuch am 19. September 2021 am Cabeza de Vaca, soll es zwei Annäherungen von Magma an die Oberfläche gegeben haben. - Eine unter Jedey, eine weitere südlich von Puerto Naos. - Diese wohl unter der Meeresoberfläche liegend, aber das Magma bewegte sich dort wohl so flach unter der Oberfläche, dass die Ausgasungen nun leicht und massiv an die Oberfläche gelangen können. - Ergibt natürlich Sinn, allerdings bringt uns das auch nicht der Aussage näher, wann denn diese starken Gasemissionen aus dem Untergrund dort wieder aufhören. - Das hängt natürlich damit zusammen, wie nah das Magma der Oberfläche gekommen ist und auch, wie dick diese flüssige Schicht war und vor allem ist. - Denn erst wenn dieses Magma auskristallisiert ist, dürfen wir mit einem, dann schnell sinkenden Gaspegel dort rechnen. - Auf der anderen Seite gibt es weiterhin auch eine, nicht ganz kleine Anzahl von Menschen, welche keine Gefahr durch die dort auftretenden Gase sehen. - Das geht sogar bis hin zu verschwörerischen Theorien, nachdem irgendwelche sinistren Kräfte Interesse daran haben könnten, Puerto Naos im Abseits zu halten. - Das ist natürlich Quatsch, aber wir wissen ja nur zu genau, dass seit der Entlarvung Angela Merkels als Reptiloide und der Feststellung, die FDP sei ein Verein zur Förderung des sozialen Friedens, so gut wie alles wahr sein könnte. - Zumindest südlich der Antarktis.

So weit wollen wir aber zunächst gar nicht kommen, uns würden ein paar entscheidende Schritte aus der ständigen Opferrolle in einen stringenten Alltag sicherlich ganz gut tun. - Aber das will einfach nicht so wirklich gelingen, da man aus diversen Richtungen ganz gut erkannt hat, dass Jammern und Zuschüsse einfacher das Inselbruttoprodukt nähren, als Ärmel hochkrempeln und aus den eigenen Mitteln was zu schaffen. - Geschickt basteln wir aus Almosen gerechtfertigte Forderungen und es bleibt als Credo stehen: Niemand soll nach dem Vulkanausbruch weniger bemittelt dastehen als zuvor. - Es ist natürlich schon grundsätzlich wirr bis schwer überladen zu glauben, die Allgemeinheit könnte alle drohenden Naturkatastrophen irgendwie ausgleichen. - Aber das hörten wir vor den Wahlen oft genug als politische Aussage und nun glaubt man, natürlich vor allem als Geschädigter, es gäbe ein Anrecht darauf, alles bezahlt zu bekommen. - Zunächst muss man natürlich klar aussagen, es geht hierbei ausschließlich um pekuniäre Befindlichkeiten, denn auch, knapp nach der Katastrophe in lockeren Reihen angetretene Psychologen, konnten nicht alle emotionalen Schläge auffangen. - In manchen Fällen nicht mal annähernd und so bleibt halt als vergleichbares Angebot nur übrig, zumindest finanzielle Schäden zu auszugleichen. - Aber auch hier gilt die moderne bis neoliberale Doktrin: Wer den besseren Steuerberater hat, der bekommt den größeren Teil vom Kuchen. - Manche fallen auch komplett „hinten“ runter, wer sich einfach in der Welt der subventionierten Grundeinstellung so überhaupt nicht bewegen kann, der bekommt halt auch nichts von der Torte. - Das Ganze geht hin bis zum doppelt eingesprungenen Wahnsinn: Man hätte gerne von der EU den landschaftlichen Umbruch von Lavawüste hin zu Bananenplantage bezahlt, um dann wiederum ein Produkt herzustellen, welches die EU anschließend zwingend subventionieren muss. - Oder der ganze Stolz der kleinen Coalición Canaria, welche sich im Tanausú-Kostüm feiern lässt, man hätte Madrid komplett im Griff und die Deppen wären darauf eingestiegen, die Einkommensteuer auf La Palma um 60% zu senken. - Von der anderen Seite „rund“ gerechnet zahlt man nun hier auf der Insel an die 8% Einkommenssteuer und keine 20% mehr. - Das ist so für die kommenden 4 Jahre festgeschrieben, mit offener Option für Verlängerungen. Wer viel verdient, der kann jetzt viel Steuern sparen, ob er denn in der Nähe des Vulkans gelebt hat oder nicht. - Wer arm ist, der kann gar nichts sparen, denn der bezahlt sowieso keine Einkommensteuer und so bleibt dieses lustige Steuergeschenk den Wohlhabenden und wohl Habenden auf der Insel vorbehalten. - Aber ich sag´s ja immer, entweder hat die CC von der FDP gelernt, oder umgekehrt.

Würde nur Scholz ein bisschen was von Pedro Sánchez lernen. - Aber das gute Aussehen kann man doch nicht lernen! Ruft meine Frau mit kennerischem Unterton in die eckige Runde und hat damit natürlich recht, wie eigentlich immer. - Dennoch, es ist nicht nur die Angelegenheit „Latin-Beau“, der Mann ist ebenso wenig dumm wie scheu oder zurückhaltend. Pedro der Glückhafte rauscht nun seit fast 10 Jahren durch die spanische Politspitze und gelangte im Sommer 2018, fast unerwartet, an seinen jetzigen Posten, den des Ministerpräsidenten Spaniens. Dabei war Sánchez sogar in den eigenen Reihen umstritten, da Felipe Gonzáles, der „Godfather of PSOE“ und bis heute beliebtester Politiker ever eher abgeneigt, dem spanischen Sozialismus ein derart progressives Gesicht zu verleihen. - Gonzáles war eher bereit, das Unaussprechliche für Spanien zu wagen, nämlich eine Große Koalition, (PSOE – PP) und schielte damit deutlich Richtung Deutschland, da man dort ja ziemlich erfolgreich solche Vernunftehen durchgezogen hatte. - Es war aber Zapatero, der Sánchez deutlich und fast aufopfernd dabei unterstützte, den progressiven Kurs zu wählen, zusammen mit den damaligen Linken der Hybris-Klasse, um den selbstverliebten Pablo Iglsias. - Also Podemos und dazu noch die, immer eher als links bis linksaußen eingestuften Regionalisten aus dem Baskenland und Katalonien. (Dabei frage ich mich bin heute, und das ohne wirklich eine Antwort erwarten, wie man als Nationalist/Regionalist eigentlich links sein kann – War da nicht mal was mit nationalem Sozialismus…) Wirbelwind Pedro hat es damals gewuppt, die bürgerliche Mitte und sowieso die Brüder um, damals noch Rajoy schäumten vor Neid bis Missgunst, hatten aber dem, fast lausbubenartigen Charme des Padro Sánchez nichts entgegen zu setzen.

Und, „ups, he did it again“ ist Pedro Sánchez wieder der Ministerpräsident geworden, obwohl die PSOE nicht mehr durch eigene Mehrheiten geglänzt hat. - Eigentlich hatte man den Sozis ja sogar noch Wochen vor den Wahlen einen Absturz prophezeit, aber Pedro hat noch mal richtig nachgelegt und wieder reicht es, eine knappe, aber doch Mehrheit der Wählerstimmen und kleineren Parteien so hinter sich zu stellen, so dass man eine Regierung bilden konnte. - Auf Kosten einer Amnestie für die „Putschisten“ aus Katalonien und hier muss man noch ein bisschen vorsichtig sein, denn das Verfassungsgericht könnte diese Amnestie noch kippen. - Aber selbst dann ist es wahrscheinlicher, dass Pedro Ministerpräsident bleibt, denn selbst wenn die Katalanen der „Junts“ sich dann möglicher Zustimmung im parlamentarischen Alltag verweigern würden, ist es unwahrscheinlich, dass man einem Misstrauensvotum gegen Sánchez folgen würde. - Damit würde man ja die Urfeinde des Autonomiegedankens an die Macht bringen, die PP und sowieso die VOX. - Marino Rajoy, Pablo Casado, Albert Rivera, Pablo Iglesias, und nun auch noch Alberto Feijóo, das sind wohl die prominentesten Politiker, die am Endgegner Pedro Sánchez verzweifelt sind und den Korn lieber in die Flinte gekippt haben, als weiter gegen den Unwiderstehlichen anzureiten. - Dieses moderne Spanien ist äußerst sympathisch und in vielen Dingen anderen Gesellschaften weit enteilt. - Was Arbeitsgesetze angeht, Gleichstellung, nicht nur zwischen Frau und Mann, Modernisierung und vor allem merkt man den progressiven Geist, der sich auch im täglichen Umgang miteinander stark abzeichnet. - Als Mangel darf man sicher die schier unendlich Liebe der spanischen Sozialisten zur Bürokratie nennen und vielleicht ist zu viel Selbstbewusstsein und diese klare linke Linie eben nur, von einem solchen Überflieger, wie Pedro Sánchez zuzutrauen und könnte mit seiner Person dann auch irgendwann wieder verschwinden. - Allerdings sieht die Alternative im Moment so aus: Alberto Feijóo, der Mann ohne Eigenschaften der PP zusammen mit den rechten Raufbolden von VOX. - Das wünscht sich nicht einmal die, doch sehr konservative Mitte und vielleicht ist Pedro Sánchez gar nicht so gut, wie ich immer glaube, sondern die anderen so schlecht. - Hier schließt sich dann doch wieder der Kreis. Sollte die Alternative Merz und Lindner, geduldet von AFD heißen, dann sollten wir Olaf anbetteln, dass er doch irgendwie noch ein bisschen weitermacht und seine Amnesie merkelgleich weiter über Deutschland hält. - Ich würde Ihnen gerne einen solche Derwisch wie Pedro auch gönnen, allerdings habe ich so ein bisschen die Angst, fast schon eine Gewissheit, das könnte Ihnen spanisch vorkommen...




Lauter schmallippige Herren in Sachen Kies/Asphaltwerk oberhalb El Pasos. - Die Stimmung ist herbstlich...




Auch hier herbstliche Stimmung, aber ein bisschen eingänglicher




Man möchte es eigentlich nicht für möglich halten. - Nach über 2 Jahren verdampft das Regenwasser am Krater und auf der Lavazunge immer noch. - Es ist also noch reichlich Hitze auch nah unter der Oberfläche




Nicht mehr überall auf der Lavazunge lässt der Regen die innere Hitze der Lava spüren. - In den flacheren Zonen der Lava, wie zum Beispiel "Colada 9" in La Laguna, dampft es nicht mehr









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