Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 31.05.2023

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Nachrichtenarchiv La Palma
Casamartin 31.05.2023


Mittwoch 31.05.2023 19:00 Uhr - El Paso


San Sergio de La Palma
Wir sind dann mal wieder unter uns


Der Verlierer regiert immer. - Das galt bislang meist bei uns in der Inselregierung und auch im Kanarischen Parlament. - Demokratie macht es eben möglich, dass sich zwei, oder mehrere kleinere Gruppen zusammentun, um somit den eigentlichen Wahlgewinner, also den meist gewählten, dennoch auf die Oppositionsbank zu schicken. - Das galt auch noch vor vier Jahren, als unter solchen Umständen Mariano Zapata von der Partido Popular Inselpräsident geworden ist. - Das gilt allerdings nur, bis Sergio kommt, denn Sergio macht auf Abba und nimmt gleich alles mit. - Absolute Mehrheiten sind sein Ding, geübt in El Paso, jetzt wiederholt auf Inselebene. - Fast sind wir mehr gespannt, wer denn alles aus den alten Kadern jetzt desillusioniert komplett aus der Politik verschwindet und weniger, wie sich denn Sergio die Insel in den kommenden Jahren zurecht legt. Brot und Spiele so wie Schulden ohne Reue, das klingt doch erst mal gut und ein klein wenig wird mir plümerant um die Ökodrüse, wie denn Wachstum auf La Palma ohne wirksames Kontrollorgan vorangetrieben werden soll. - Allerdings hat Sergio Wirbelwind, mit ganzem Namen Sergio Rodríguez Fernández, meinen kompletten Respekt und auch Gratulation sogar von Herzen. - Mein Aber steckt da mehr in seiner Partei, wenn man denn diesen Club aus der Verteilungsbranche der öffentlichen Mittel überhaupt als solche bezeichnen will. - Immerhin tritt die Coalición Canaria ja ohne den Skrupel irgendwelcher Ideologien an, wer sich selbst und ausschließlich am nächsten ist, der muss halt wenig Rücksicht nehmen. - Das kann gut gehen, siehe CSU, oder auch nicht, siehe CSU… Ein bisschen ungerecht Sergio gegenüber wäre hier so auch der Vergleich mit Franz Josef Strauß, aber wir vergleichen auch nicht, sondern sehen gewissen Parallelen. - Sollte es auch noch der Coalición Canaria gelingen, im Kanarischen Parlament mit zu regieren, oder gar den Präsidenten zu stellen, dann wären in der Tat Dinge auf und für La Palma möglich, welche bislang entweder im Grau der Ideologien oder im Rosa der Vetternwirtschaft verpufft sind. - In der Inselregierung hat jetzt die Coalición Canaria 11 Sitze, die PSOE deren 5, genau so wie die Partido Popular. - Andere Gruppierungen haben den Einzug ins Cabildo Insular de La Palma nicht geschafft.

Für das Parlament der Kanarischen Inseln ergibt sich folgendes Bild: PSOE 23 Sitze, CC 19, PP 15, NC 5, VOX 4, NSG 3 und AHI aus El Hierro 1. - Zur Mehrheitsbildung werden 36 Stimmen benötigt, es gibt also diverse Möglichkeiten diese zu erreichen. - In guter Tradition der Koalitionen der Verlierer wabert die Vermutung durch die Kreise, von denen manche gut unterrichtet sind, die CC könnte mit der PP paktieren und noch einen kleineren Partner mit ins Boot holen. - Mal sehen, ob sich die NC=Nueva Canarias, als eher „linksdrehend“ eingestuft, dafür begeistern lässt, oder ob gar die Unaussprechlichen, also die rechten Flegel von VOX, da plötzlich Gehör finden. - Auch denkbar wäre ein Pakt PP+CC+NSG, also mit dem Häuptling der Gomeros, Casimiro Curbelo. - Der ist nicht nur für seine Fettnäpfchen im Bezug auf seine Brut bekannt, sondern auch für pragmatische Auslegung des selbst erklärten Sozialismus und um an der Regierung zu bleiben traut man Casimiro so ziemlich jeden Pakt zu. Alles ist möglich, aber sehr wahrscheinlich wird Ángel Torres von der PSOE, welcher die letzten Jahre zusammen mit den Linken und der Nueva Canarias regiert hat, nicht mehr Oberkanare bleiben können. Hat auch damit zu tun, dass sich die linken Hoffnungsträger der Podemos Gruppierung im Autoimmunverfahren selbst zerlegt haben. - Man nennt das auch die Wagenknechtisierung an Backbord. - Der PSOE stehen also kaum mögliche Partner zur Verfügung, es sei denn, einer der großen Gruppierungen stellt sich unter Ángels Scheffel. - Abwarten, Margrets Hope trinken und hoffen, nicht allzu viel frischen Wind, der uns ja meist nicht sonderlich gut tut. - Als generell gute Nachricht für die Kanaren bleibt, der vorhergesagte breite Erfolg für die Rechten bleibt aus. - Lediglich in Lanzarote, Gran Canaria und Tenerife finden diese Eingang in die Inselregierungen, aber weit unter zweistelligen Ergebnisse, wie das im Vorfeld öfter mal befürchtet wurde. - Auf La Palma ziehen die Schwarzbraunen in keinen Gemeinderat und auch nicht ins Cabildo, vielleicht findet sich auch hier wieder eine wahre wie auch unbequeme Parallele zur CSU, wo die wüten bleibt rechts davon kein Spielraum. - Aber wir müssen hier aufpassen mit Katalogisierungen, die allermeisten Mitglieder und auch Wähler der Coalición Canaria sind in keiner Weise irgendwie als rechte Stiefel anzusehen. - Der eigene Bauchnabel ist zwar kein Heldengeschirr, aber sicherlich ein doch sehr pragmatischer politischer Mittelpunkt, besonders unter der Prämisse, dass unser Horizont sehr bald nach der Küste bereits gekapselt wird.

Zurück nach La Palma und sicherlich stellt die neue Konstellation in Verbindung mit dem Wirbelwind Sergio Rodríguez gleich eine ganze Reihe an neuen Möglichkeiten dar. - Allerdings befürchten nicht nur wir Zauderer eine Kopie des Aktionismus um jeden Preis, welcher bereits in El Paso als Blaupause zu bewundern ist. - Abzüglich Covid, Feuer und Vulkan, als man in blanker Not hervorragend wie menschlich agierte, hat man viele Dinge angefangen, von Nötigem bis Scharlatanerie, aber so gut wie nichts fertig bekommen. - Hier bleibt eben zu befürchten, dass auf Inselebene nun ähnliches passieren könnte, denn das „System Coalición Canaria“ braucht Bewegung, vor allem finanziellen Fluss, um überhaupt zu funktionieren. - Geld wird mit Infrastrukturen und Arbeitsmarktmaßnahmen zur Verfügung gestellt und kann dann entsprechend verteilt werden, an den inneren Kreis der Bevorzugten. Und dieser Kreis ist sehr groß und wenn wir mal zurückdenken an die Jahre ab 2008, als das Geld so richtig knapp wurde, da geriet die Coalición Canaria im gesamten Archipel in Gefahr, mangels Masse, abgewickelt zu werden. - Es waren dann tragischerweise gerade meine Genossen, welche die CC mittels Pakten erneut an den politischen Tropf anschlossen und als dann wieder der Mammon floss, schlüpfte Phoenix abermals aus der gefüllten Börse. - Nein, das sind keine „bösen Jungs“, sondern progressive Wirbelwinde, welche Zweck, Mittel, Wirkungen und urige Sachen phantasievoll und auf jeden Fall strahlend freizügig verknüpfen. - Besonders gut hierbei steht uns natürlich die Opferrolle, ein bisschen Berlin, ein bisschen Dritte Welt und sowieso der Vulkan und die Abgeschiedenheit vom Kontinent machen uns doch derart sexy, dass man einfach generell in uns investieren muss. - Leider kommen dabei meist keine nachhaltigen Ergebnisse heraus und gerade auf La Palma haben wir doch in den letzten Jahrzehnten mitbekommen, wie Geld versenken, fremdes Geld natürlich, zur autochthonen Sportart stilisiert wurde. - Ein Glück nur, oder deren viele, dass die meisten Pläne und Visionen kläglich an Unterlassung gescheitert sind. Meist ging uns das Geld aus, das Interesse oder das Talent. Wenn alle Projekte, welche mal aus der Feder der Coalición Canaria ins Feld geworfen wurden auch umgesetzt wären, dann ähnelte diese Insel eher Simscity mit mehreren Autobahnen, welche die vielen Häfen und Flughäfen miteinander verbinden würde. - Natürlich habe ich hier übertrieben, eben genau so, wie es Stil, Sinn und Zweck der Medienprofis der Coalición Canaria ist. - Und was bewiesen ist und war, die sind gut, die Profis in Sachen Eigenwerbung, die für die CC antreten. - Sollte man mal den Grünen in Deutschland empfehlen. - La Palma hatte allerdings das ungemeine Glück, langsam genug wachsen zu können, denn das progressive System des ungelenkten Wachstums benötigt viel zu viel Energie um sich selbst und deren Apostel erhalten zu können. - So bleibt das meiste ungebaut, unbegolft und ungehobelt und kaum ein Wachstumsjünger begreift je, was für ein Glück dieser Insel widerfahren ist. - Man könnte ja auch kognitiv darauf kommen, dass Fortschritt, Wachstum und Wohlstand unterschiedliche Dinge sind, aber das ist doch langweilig… - Und eins ist die Coalición Canaria sicherlich, vor allem Sergio nicht: Langweilig!

Gesamtgewinner der Kommunalwahlen sind sicherlich, besonders auf Landesebene, die PP und VOX. - Verlierer ganz klar Unidos/Podemos und der Scherbenhaufen der mal, fast Regierungspartei, Ciudadanos. - Angesichts dieser Bewegung nach Rechts wirft nun Pedro Sánchez, Regierungspräsident Spaniens den Anker und zieht die Nationalwahlen von November auf Juli vor. - Offizielle Version lautet: Man möchte nun Klarheit von der Partido Popular, ob die auf breiter Front mit den Schergen der VOX auf Landesebene und in den Stadtparlamenten gemeinsame Sache machen. - Das ist zu erwarten und könnte einen „Arsch-hoch-Effekt“ bei Mitte- und Linkswählern auslösen. - Nicht ganz von der Hand oder ganz hinten zu weisen, allerdings kommt das auch ein bisschen dem taktischen „Time-out“ bei Sportwettbewerben nah, wenn die Dinge in die komplett falsche Richtung laufen. - Die PSOE hat zwar in der Gesamtschau gar nicht so viel verloren, aber weil ihnen zukünftig die Linken der Podemos-Gruppen fehlen werden, da die sich „Gewagenknechtet“ haben, muss man selbst diese linke Lücke schließen. - Das ist schwer genug, allerdings wird das, angesichts der kommenden Aufgaben, auch nicht leichter. - Also Wahlen vorziehen, rette sich wer kann und wer ein bisschen das kräftige Pendel spanischer Politik kennt, der rechnet klar mit einer breiten Mehrheit konservativer Kräfte am Wahltag, dem 23. Juli dieses Jahres. - Dabei fällt die, Pedro möge mir vergeben, Bilanz der so genannten „Progressiven Regierung“ gar nicht so schlecht aus. - Mit nur einem Blauen Auge durch Covid geschlängelt, Frauenrechte und LGTB-Anliegen stark verankert und die Vier-Tage-Woche bei vollem Stundenausgleich, der ist man hier näher, als im Rest Europas. - Bis Juli wird die Zeit jetzt natürlich knapp, um noch viel falsch oder besser zu machen, also blickt man nun schon aufmerksam, wie sich die Länder und Kommunen angesichts der unmoralischen Angebote von der rechten Seite verhalten.

Für die Coalición Canaria ist ein Pakt mit VOX nicht denkbar, so lässt man uns hier wissen und die Partido Popular sagt noch nichts dazu. - Die PSOE paktiert auf keinen Fall mit den rechten Gesellen, lässt aber deutlich offen, mit wem man sonst ins Kuscheln geraten will. - Auf La Palma stellen sich allerdings gar nicht so viele Koalitionsmöglichkeiten dar, es gibt halt einige absolute Mehrheiten, welche ganz klar den Wunsch der Wähler ausdrückt, bei Erfolg den Knopf mehrfach zu drücken. - In El Paso überrollt, natürlich auch im gut abgearbeiteten Schatten des Vulkans, die überaus freundliche und nette Ángeles Fernández die beiden anderen Parteien. - Von 13 möglichen Sitzen ergattert die Coalición Canaria deren 10, also sogar noch einen mehr als Derwisch Sergio Rodríguez zuvor und lässt die beiden anderen Kandidatinnen wie die Mauer hinter den Blümchen dastehen. - Die PSOE wird zwar zweitstärkste Partei, allerdings mit ihrem schlechtesten Ergebnis überhaupt, gerade mal 595 Wähler waren in der, fast achttausend Einwohner zählenden Stadt bereit, gegen den Erfolgsstrom der CC zu wählen. - Auch in Los Sauces wiederholt Franzisco Paz (PSOE) seine absolute Mehrheit, genau so wie Vicente Rodríguez (PSOE) in Puntagorda und Víctor Manuel Guerra (PSOE) in Puntallana. Jacob Qadri (PP) erreicht erneut die absolute Mehrheit in Barlovento, Borja Pérez (PP) in Breñ Baja ebenso, genau so wie Gregorio Alonso (CC) in Fuencaliente und Jonathan Felipe (CC) in Breña Alta. Paktiert werden muss in Tijarafe, (CC 5 – PP 3 – PSOE 3) Mazo (PSOE 3 – CC 3 – PP 2 – MAE 2 – M 1) Garafía (PP 4 – PSOE 3 – CC 2) Tazacorte (NC 5 – PSOE 3 – CC 2 – PP 1) und den beiden städtischen „Dickschiffen“ Santa Cruz und Los Llanos. In der Hauptstadt erhält zwar Asier Antona von der Partido Popular die meisten Sitze (7) muss aber paktieren und da bieten sich an: PSOE 5 – CC 4 – NC 1. - Die klassische Dreiecksbeziehung stellt sich in der größten Stadt der Insel zur Schau, in Los Llanos. - Die langjährige Bürgermeisterin Noelia García (PP) verliert ihre absolute Mehrheit und landet nur noch bei 9 Sitzen, wohl der eher zögerlichen Haltung während und nach der Vulkankatastrophe geschuldet. - Die Coalición Canaria erstarkt wieder und wird knapp vor der PP meist gewählte Partei, mit ebenso 9 Sitzen. - Allerdings brauchen beide starken Arme die Hilfe der, in Los Llanos traditionell schwach vertretenen Sozialisten der PSOE, welche auf 3 Sitze kam. - Die Kuschellinken dort werden aber, wie schon so oft, zum Königsmacher oder KöniginnenmacherInnen und wie man so hört, gab es bereits die ersten Sitzungen in den einschlägigen Bodegas.

Das Leben findet aber auch bei uns generell abseits der Politik statt und wir haben ja auch immer noch einen qualmenden Kollegen der vulkanischen Art nah bei uns herumliegen. - Er qualmt immer noch, allerdings kommt es nur noch sehr selten vor, dass wir hier den Schwefelduft des Erdinneren frei Haus serviert bekommen. - Die seismischen Bewegungen werden auch weniger und es mutet fast ein bisschen pedantisch an, wenn die wissenschaftlichen Kollegen des Instituto Geográfico Nacional selbst Beben unter 1 mbLg auflisten. - Auch geben die Bodendeformationen keine richtungsweisenden Hinweise mehr her, stellen wir uns mal auf eine längere Ruhepause in Sachen vulkanischer Eruption hier auf der Insel ein. - Wir haben ja auch noch reichlich mit den Ausgasungen in Puerto Naos und La Bombilla zu tun, wo immer noch keine Rückkehr der Einwohner möglich scheint oder ist. - Lediglich im höher gelegenen Ortsteil „Los Lajones“ von Puerto Naos lässt man die Leute zurück in die Häuser, allerdings mit deutlicher Überwachung seitens der wissenschaftlichen Dienste. - Es gibt reichlich Unmut über diese, weiter anhaltenden Sperrungen, aber besonders die „Involcan“, also der kanarische vulkanologische Dienst, warnt deutlich und anhaltend vor viel zu hohen Werten in Sachen CO2 dort in der Region La Bombilla-Puerto Naos. - So fehlen also weiter viele Wohnungen und auch Gästebetten, denn Puerto Naos und damit auch das Hotel Sol sind weiterhin nicht im touristischen Angebot. Hier setzt dann auch immer wieder die Argumentation der Befürworter eines breiten touristischen Portfolios für die Insel an. Man brauche dringend mehr Hotelbetten um den Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften die Insel La Palma wieder wohlfeil anbieten zu können. - Da kommt dann immer der Spruch von der „Kritischen Masse“ an Hotelbetten die man bräuchte, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. - Bei mir bleiben dann immer die beiden Worte „kritisch“ und „Masse“ hängen und da ich dann doch mit deutlich über 30 Jahre Erfahrung im Tourismus hier zumindest mutmaßen kann, sehe ich keinerlei Erfolgsaussichten für La Palma im konservativen Tourismus in den kommenden Jahrzehnten. - Da mit deutlichen Steigerungen der Flugpreise zu rechnen ist und der Verkauf von touristischen Angeboten sich, weg vom Reiseveranstalter, hin zu den Portalen entwickeln wird, sollte La Palma lieber auf „Stücknutzen“ setzen und weniger auf Masse. - So wie das eigentlich in den letzten Jahrzehnten auch schon lief, als Nische für aktive Reisende, die eben nicht glatt rasierte und massenkonforme wie austauschbare Destinationen der touristischen Welt suchen, sondern Alternativen dazu. - Als „Kompott“ serviert verdienen im Fall des dezentralen touristischen Angebotes über Portale und Kleinstvermittler auch deutlich eher die Einwohner, als Investorengruppen bis hin zu Spekulanten. - Sicher kann man das Argument der Arbeitsplätze im Hoteltourismus nennen, allerdings scheint es mir für das „Inselinlandsprodukt“ doch viel verlockender zu sein, wenn viele Bürger und Bewohner der Insel als Kleinstunternehmer direkt am Urlaubsgast verdienen können. - Es wird ja nun sicher einen Personalwechsel in Sachen Tourismus in der Inselregierung geben, ob man aber gerade vom größten Lobbyistenverein der Kanaren, also der Coalición Canaria, hier Einsicht erwarten darf, das kann man ruhig bezweifeln.

Da man uns im Sommer im internationalen Tourismus eigentlich ignoriert, sind wir mal wieder unter uns. - Nur noch 2 direkte Flieger aus Deutschland machen die Einhaltung des „Grüß Gott“ auf unseren Wanderwegen schwierig. - Und die Festlandspanier sind noch nicht da, also haben alle, rein touristischen Unternehmungen, deutliche Schwierigkeiten. Die 4-Tage Woche ist so auch in vielen Restaurants bereits Aktualität und in den einschlägigen Geschäften erschrecken sich die Verkäufer wieder, wenn plötzlich und unerwartet ein Kunde den Raum betreten sollte. - Sicher, das wird ab Juli wieder anders, wenn der nationale Tourismus den verwaisten Raum erneut einigermaßen füllen wird. - Aber auch hier erwarten wir eher nachlassende Besucherzahlen, der Vulkan und damit La Palma sind einfach nicht mehr derart präsent in den Medien. Auf der anderen Seite bietet sich so für die paar Stammgäste, die längst begriffen haben, wo der Hase eben nicht läuft, ein wunderbares Inselbild komplett ohne auch nur eine Annäherung an das Phänomen „Overtourism“. Wenn anderswo Nummern gezogen werden müssen, um DAS Foto für „Insta“ oder Plinsta alleine schießen zu können, findet man hier niemanden, der eben mal die Kamera halten würde. Wenn Ihnen jetzt ein Reiseverleiter oder Wanderführer was von „Burnout“ erzählt, dann wird der seine Geldbörse meinen, weniger aber seine geistige Komplexität. Das macht natürlich auch wieder nervös, wie es weitergehen wird und wie man denn mögliche Investorengruppen bei Laune halten könnte. Klar, mehr Werbung, wie auch Subventionen, allerdings sind die Fluggesellschaften inzwischen auch bei horrenden Forderungen angelangt, wenn man doch ein, so wenig lukratives Ziel wie La Palma, dennoch anfliegen soll. - Oder sollte es doch die „Kritische Masse“ ausmachen und sich plötzlich Billiganbieter für uns interessieren? - Eher weniger, genau so wenig wie das mit dem Golftourismus hier auf La Palma funktionieren wird, darauf gebe ich Ihnen Handy und Cap. Es gilt also weiterhin, sollte gerade mal kein Vulkan ausbrechen, dann bleibt La Palma die Nische in Sachen Tourismus. - Jetzt müssen wir nur noch begreifen, dass das eine wunderbare Angelegenheit sein kann, wenn man das richtig herum anrührt und dann genüsslich schlürft. - Sollen sie ruhig kommen, die vielen Investoren und Finanziers. Wir haben schon das Geld ganz anderer Glücksritter in spielerischer Leichtigkeit in die inneren Kreise abgeschöpft und die Ritter dann ohne Glück wieder auf ihre Burgen geschickt.

Die Küstenstraße, welche gar nicht an der Küste entlang führt, ist inzwischen eröffnet und zieht nun einen, ziemlich geraden Strich von Nord nach Süd unterhalb der beiden Vulkankegel von La Laguna und Todoque. - Damit ist nun die Verbindung über die frische Lava als einzige komplett fertig und asphaltiert, die eigentlich am wenigsten Dringlichkeit vorzuweisen hatte. - Aber hier hat eben das schnelle Geld und der Rückhalt aus Madrid alles möglich und einfach gemacht. - Rechtzeitig, also vor den Wahlen, kam der Minister aus der spanischen Hauptstadt angereist, konnte aber dennoch nicht mehr verhindern, dass auch auf La Palma die PSOE zumindest angerupft wurde. - Hier können wir auch die neue Verfahrensweise in Sachen Asphaltwerke auf der Insel betrachten. - Ohne weitere Diskussion baut man nun ein, mehr oder weniger einfach zu transportierendes Asphaltwerk einfach dort auf, wo man das schwarze Zeug benötigt. - Ich glaube dieses Werk vorher noch unter dem Flughafen gesehen zu haben und jetzt steht es eben neben den neuen Straße. - Wenn man weiter so verfährt, dann können wohl alle damit leben, macht einfach den Asphalt dort, wo er gerade benötigt wird und nehmt das Ding dann einfach wieder mit. - Weiter völlig ohne jegliches Projekt und Datum bleibt somit die wichtigste Trasse zwischen dem Nord- und Südteil des Lavastromes, die Hauptstraße LP 2, also der südliche Teil der Inselumfahrung. - War die doch nach, ich traue es mich kaum zu schreiben, knappen 20 Jahren endlich fast fertig geworden, bevor der Rüpel vom Kuhkopf leider viele Meter Lava darüber gekippt hat. Hier nun können wir so auch den neuen Inselpräsidenten dann gleich mal prüfen, hat er sich doch aus der Opposition heraus noch deutlich stark dafür gemacht, doch diesen Verkehrsweg endlich anzugehen. Sollte es der Coalición Canaria gelingen, von „oben“, also vom Gobierno de Canarias bis nach El Paso „durch zu regieren“, dann dürfen wir sicherlich darauf hoffen, diese Trasse zumindest bald in Arbeit zu sehen. - Damit könnte man dann auch wieder die Idee weiterspinnen, den Schwerverkehr von Ost nach West und umgekehrt nicht mehr über die beiden Cumbre-Tunnel zu führen, sondern auf einer gut ausgebauten Straße durch den Süden der Insel. - Damit könnte man dann auch die Ortsdurchfahrt El Pasos robust entspannen und so eine, deutlich drohende Umgehungsstraße unnötig machen. - Zukunftsmusik und ich hoffe einfach mal, die Südumfahrung kommt noch vor der Umgehungsstraße, welche immer noch die, nur leicht abgerüstete Autobahntrasse belegt.

Hier lauert eben auch die Gefahr des „Durchregierens“. - Ohne Opposition zwischen den einzelnen Institutionen fällt es eben deutlich einfacher, Projekte zu finanzieren und vor allem, ohne Öffentlichkeit durch sämtliche Stationen zu winken. - Sie wissen ja, alles muss öffentlich ausgehängt werden, wenn es aber keiner mitbekommt, wo und wann und wie lange was „hängt“, was dann? Wobei es ja auch mit Opposition nicht wirklich einfacher ist, gegen manche der pharaonischen Projekte anzugehen, da sich alle drei „Wirkungsparteien“ ja in der Liebe und Hingabe zum Straßenbau kaum unterscheiden. - Voller Hoffnung allerdings könnten wir sein, wenn nun Sergio das „Projekt Mendo“ wieder auf die Tagesordnung setzt. - Dort, auf dem Gelände der ehemaligen Müllverbrennungsanlage, wollte man ein touristisch nutzbares Zentrum schaffen. - Mit Startplatz für Gleitschirmflieger, Cafeteria und vor allem, mit einem Laien-Observatorium, welches den Besuchern hier im Aridanetal zur Himmelsbeobachtung zur Verfügung stehen könnte. - Damit könnte man eine deutliche Duftmarke in Sachen Inselwerbung setzen, denn bislang gibt es diesen Dienst, ohne eigene Ausrüstung auch mal den wunderbaren Sternenhimmel über La Palma zu betrachten, nur als privates Angebot. - Dann dazu noch das Thermalbad im Süden, gespeist aus der Quelle „Fuente Santa“, denn in Fuencaliente regiert ja auch die CC und schon könnten wir wunderbare Dinge jenseits des Golftourismus anpreisen, fast sogar mit Alleinstellungsmerkmal. - Viele Chancen bilden sich da, mit den neuen Besen in Allmachtstellung, allerdings auch Gefahren und es bleibt nur zu hoffen, dass San Sergio de La Palma wirklich die Insel im Sinn hat und nicht nur die Partei.




Wer die Wahl hat...





Südwind kündigt sich an





Bruno kontrolliert die Bio-Kiste





Weht der Passat scharf aus Nord, dann bläst der Wind tonnenweise die Asche nach Las Manchas





Manchmal bilden sich auch südlich des Kraters Schwefelablagerungen





Hier endet in Tajuya die LP2 hinter dem Gartenzaun





Krematorium und Friedhof in Las Manchas von Lava "begraben"





Das neue Inselkrematorium in der Gemeinde Breña Baja lässt den Schlot wieder qualmen







Familie Ingrid & Mathias Siebold
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